Biografie
Ich bin 1955, dem in Österreich sogenannten Staatsvertragsjahr, in Wien geboren. Von diesem angeblichen Großereignis habe ich damals wenig mitbekommen. Glaubwürdig wurde mir nur berichtet, dass ich ordentlich geplärrt habe, wenn die Militärflugzeuge der vom nahen Flughafen Aspern abziehenden Russen wenige Meter über meinem im Garten stehenden Kinderwagen hinweg gedonnert sind. Soviel zu 1955.
Was folgte, war eine ganz normale Kinder- und Jugendkarriere: Kindergarten (wenig Erinnerung), Volksschule auf der Kreta im „zehnten Hieb“ von Wien (da lernte ich, dass es auch anderes als mein brav-biederes Elternhaus gibt), Gymnasium in Simmering (der Satz meines Matheprofessors, Adalbert Apolin mit Namen, „Herzog, du bist nicht nur faul, du bist auch blöd“, motivierte mich so, dass ich nach fünf Jahren mit ein paar Fleck im Zeugnis resignierte), Höhere technische Lehranstalt in Wien 4 (dass ich nie ein Techniker werde, habe ich bald überrissen, doch ich hab mich durchgebissen – [jössas das reimt sich ja!]) und ein Studium der Betriebswirtschaftslehre (wenig Geld, deshalb: minimale Zeit, minimaler Aufwand, aber gut war‘s) waren ausbildungsmäßig meine Etappen am Weg vom Kind zum Erwachsenen.
Mit etwa 18 machte ich meine ersten Versuche im Schreiben von Lyrik und Prosa. Die Lyrik war inspiriert durch die Lektüre von H.C. Artmann‘s „med ana schwoazzn dintn“. Folglich musste es für mich Dialekt, Wiener Mundart, sein. Irgendwann hab ich mir von meinem Bruder ein Buch geliehen: „Gehen“ von Thomas Bernhard. Die endlosen Schachtelsätze faszinierten mich, obwohl mir oft am Ende des Satzes nicht mehr ganz klar war, wie er begonnen hatte. Aber es klang für mich einfach geil. Also hab ich Werk um Werk Bernhards gelesen und versucht ebensolche Endlossätze zu formulieren.
Leider – vielleicht sollte ich besser sagen: Gottseidank - sind diese Manuskripte durch Wohnsitzwechsel und geänderte Lebensumstände verschollen, wahrscheinlich sogar gänzlich verschwunden.
Es folgte eine fast dreißigjährige Pause der aktiven literarischen Arbeit. Diese Jahre waren angefüllt mit Heirat, Kinder, Familie und beruflicher Karriere oder, wie es so treffend heißt: „Baum pflanzen, Kinder zeugen, Haus bauen“. Alles getan!
Trennung, Scheidung und eine Lebenskrise mit der Suche nach meinem wahren Selbst brachten mich ab dem Jahre 2005 wieder dazu, Texte zu verfassen.
Ich schreibe heute Gedichte ernster Natur, aber auch in heiterer Form und Prosatexte. Mein erster Band LEBENS[ge]DICHTE beschreibt den Weg hinunter in die Tiefen des Lebens, der Krisen und des Schmerzes, aber auch der Hoffnung auf neues Leben und neue Liebe. Eben die ganze Dichte des Lebens. Das zweite Buch, "Von Aspern auf die Kreta" beschreibt Erfahrungen und Erlebnisse aus den ersten elf Jahren meines Lebens. Weitere Lyrik und Prosa ruht derzeit noch auf der Festplatte meines Notebooks und in meinem Kopf.
Wie die Geschichte weiter geht? Ja, keine Ahnung! Ich schreibe nur Geschichten, aber die Geschichte schreibt mich und ich bin gespannt, was ihr noch alles einfällt.